Schule und Ringen

Aus dem Grußwort zum 100 Jährigem Vereinsjubiläum  des SV Johannis 07 (von Ulrike Goßler, Schulsportreferentin an der Regierung für Mittelfranken)
Zitat: „Unbestritten ist die gesundheitliche Wirkung des Ringens, das als intensives Körpertraining positiven Einfluss auf den gesamten Bewegungsapparat hat. Vielen ist jedoch nicht bekannt, dass das Ringen in besonderem Maße das Sozialverhalten von Kindern und Jugendlichen fördert.
Zahlreiche Studien belegen, dass die körperliche Auseinandersetzung ein Teil des kindlichen Lebens ist. Der spielerische Trainingskampf erfüllt das natürliche Bedürfnis des Kräftemessens und Vergleichens mit anderen. Gerade durch regelgeleitete Kampfspiele, die ein kanalisiertes Abreagieren von Aggressionen ermöglichen, lernen die Kinder, die eigenen Kräfte einzuschätzen und differenziert anzuwenden. Sie üben sich in Selbstdisziplin, Fairness und Achtung des sportlichen Gegners.
So ist es nicht verwunderlich, dass bei den Ergebnissen einer wissenschaftlichen Untersuchung jugendlicher Spitzenringer deren positives soziales Klima besonders hervorgehoben wurde. Gerade in einer Zeit, in der wir in den Medien immer wieder Berichte von gewaltbereiten Kindern und Jugendlichen lesen, führen diese wissenschaftlichen Erkenntnisse die Leistung des Vereins für Kinder und Jugendlichen und für die Gesellschaft insgesamt deutlich vor Augen.
Der Wert des Kräftemessens für Kinder und Jugendliche durch Rangeln und Ringen wird heute im Schulsport wieder stärker betont. Aggressionsbewältigung im Sportunterricht ist derzeit ein wichtiger Themenbereich im Schulsport, der in Fortbildungsmaßnahmen verstärkt angeboten wird und sich großer Beliebtheit bei den Lehrkräften erfreut. Ringen als Schulsportart ist im Sekundarbereich möglich, aber noch nicht an vielen Schulen verankert. Den Lehrkräften fehlt oftmals das nötige „Know how“, um Schülerinnen und Schüler im Ringsport unterrichten zu können. Schulen sind deshalb auf die Unterstützung der Vereine angewiesen.“

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